Was ist Richtfunk genau?
Richtfunk ermöglicht eine drahtlose Verbindung von zwei oder mehreren Standorten über Funk. Im Gegensatz zu anderen Funkübertragungen, wird bei Richtfunk die Übertragung der Funkwellen gerichtet erfolgt.
Durch die Richtwirkung der Antennen wird, bei gleicher Sendeleistung, eine höhere Reichweite erzielt. Weitere Vorteile einer Richtfunkverbindung sind wie folgt:
- Sehr geringer Wartungsaufwand
- Deutlich günstiger gegenüber einer vergleichbaren Standleitung
- Schnelle Inbetriebnahme
- Hohe Daten- und Abhörsicherheit
Worauf ist zu achten?
Bei dem Aufbau einer Richtfunkanlage müssen einige Aspekte beachtet werden. In der Regel werden die Antennen auf Dächern angebracht, sodass eine Sichtverbindung zur nächsten Antenne vorhanden ist.
Neben einer Sichtverbindung muss auch auf die Fresnelzone geachtet werden.
Fresnelzonen sind elliptisch geformte Körper um eine Funkverbindung herum. Reflexionen an Hindernissen in dieser Zone kann zu einer Verfälschung oder sogar Auslöschung des Signals führen.
Hindernisse wie Bäume, Gebäude, Hügel oder sogar der Boden können das Signal schwächen, auch wenn die Sichtlinie frei ist. Es ist daher erstrebenswert diese Zone freizuhalten und die Sender so hoch als nötig zu montieren. Folgend wird gezeigt, wie man diese Zone ausrechnet.
Wie groß der maximale Radius der Fresnelzone ist, hängt von der verwendeten Frequenz und der Distanz ab. Die Formel lautet wie folgt:
Radius in Meter = 72.05*√
D = Distanz in Kilometer
F= Frequenz in Ghz
Bei einer Richtfunkstrecke mit 5Ghz über einen Kilometer hätte die Fresnelzone einen Radius von 3.87 Meter. Im besten Fall ist diese komplett frei von Hindernissen.
Zuweilen ist dies allerdings nicht immer möglich. In diesem Fall sollte die Zone maximal zu 40% blockiert werden. Das wird das Signal zwar behindern und dämpfen, aber eine Nutzung sollte weiterhin möglich sein.