Glasfaser Aufbau
Als mechanischer Schutz wird auf die Glasfaser ein “Coating” aufgebracht, das üblicherweise aus 2 Schichten besteht:
Die 1. Schicht (Primärcoating) besteht meist aus einer Acryl-Beschichtung, die direkt auf das Mantelglas aufgebracht ist.
Die 2. Schicht (Sekundärcoating) wird entweder direkt auf das Primärcoating aufgebracht (=Vollader) oder als Röhrchen ausgebildet, in dem sich die Faser ohne mechanische Beanspruchung bewegen kann. Letzteres wird als Hohlader bezeichnet. Der Hohlraum zwischen Faser und Röhrchen wird üblicherweise mit einer pastösen Masse gefüllt. In diesem Fall spricht man von einer gefüllten Hohlader.
Als Bündelader bezeichnet man einen LWL, bei dem sich mehrere Fasern innerhalb des Sekundärcoatings befinden. Eine Bündelader hat daher immer den Aufbau einer Hohlader.
Als Kompaktader bezeichnet man eine Vollander, bei der die Aderhülle schwimmend die Faser umhüllt. Der Zwischenraum, der im μm-Bereich liegt, ist mit Gel gefüllt. Dieser Aufbau ergibt einen erweiterten Temperaturbereich und ein besseres Zugverhalten. Man bezeichnet die Kompaktader auch als seminole Vollader.
Kunststoffröhrchen, die sich gemeinsam mit den LWL-Adern in einem Kabel befinden, nennt man Blindadern. Diese dienen zum Auffüllen des Kabels, um den einzelnen Adern möglichst wenig Spielraum zu überlassen. Weiters befindet sich in Kabeln oft ein zentrales Element, um welches die Adern und gegebenenfalls die Blindadern verseilt sind. Dieses wird als Stützelement bezeichnet und ist in der Lage in axialer Richtung Zug- und / oder Stauchkräfte aufnehmen zu können. Ein solches Element wird aber nur bei Hohladerkabeln eingesetzt.
Der Innenteil eines Kabels, der sich aus Stützelement und Einzeladern (bzw. Blindadern) zusammensetzt wird Kabelseele genannt. Über diese wird eine Folie gewickelt oder ein Schlauch gezogen um den weiteren Aufbau von der Kabelseele zu trennen (=Seelenbewicklung). Um LWL-Kabel auch längs- und querwasserdicht zu machen, wird die Kabelseele oft mit einer Petrolatfüllung versehen (=Seelenfüllung).